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    Im Mentoring die richtige Richtung finden // Mentees für Programmstart 2022 gesucht!

    Die Kontaktstelle Frau und Beruf Heilbronn-Franken unterstützt mit ihrem Mentoring-Programm Frauen mit Migrationsgeschichte. Diese erfahren, wie sie in der Arbeitswelt Fuß fassen können. Seit 2017 haben 41 Frauen aus Heilbronn-Franken am Programm teilgenommen – ein Teil der Mentees konnte durch das Programm eine Arbeit finden oder eine Weiterbildung beginnen. Im Programm begleitet eine Mentorin „ihre“ Mentee für sechs bis acht Monate. Diese Begleitung bietet der Mentee die Chance, aus den persönlichen und beruflichen Erfahrungen ihrer Mentorin zu lernen. Gemeinsam überwinden sie vielfältige Zugangsbarrieren zum Arbeitsmarkt, wie die folgende Erfolgsgeschichte zeigt. Ich wollte sofort arbeiten, wusste aber nicht wie „Ich habe an jedem Tag meines Lebens gearbeitet und wollte hier in Deutschland sofort damit weitermachen“, erinnert sich Yulia Chepras. Vor drei Jahren kam sie aus der Ukraine, wo sie als Bauingenieurin gearbeitet hat. „Hier habe ich erstmal alles darangesetzt, Deutsch zu lernen. Nach meinen B1 und B2 Kursen wollte ich mich sofort bewerben, aber ich wusste nicht wie!“ Die Corona-Pandemie hat das noch schwieriger gemacht. „Eine Freundin erzählte mir dann von der Kontaktstelle Frau und Beruf Heilbronn-Franken. Sie sagte: Geh dorthin, da kannst du deine Fragen stellen. So kam ich in die Beratung von Frau Rieß, die mir gezielte Tipps gab und mich sehr gut unterstützt hat. Außerdem empfahl sie mir einen Kurs und eine Weiterbildung, die wirklich hilfreich für mich waren. Dafür bin ich immer noch dankbar! Diese Kurse waren beide online, das war sprachlich ziemlich schwierig für mich“, resümiert die 40-Jährige. Wir sind auf einer Wellenlänge Danach fragte die Leiterin der Kontaktstelle Yulia Chepras, ob sie als Mentee am Mentorinnen-Programm für Migrantinnen teilnehmen möchte. „Ich war sehr unsicher, ob ich das tun soll und habe mich erst am allerletzten Tag entschieden und angemeldet“, erzählt sie. „Ich dachte, dass es bei mir nicht >so schlecht< geht, dass ich um Hilfe bitten kann. Ich wollte auch auf keinen Fall einer Frau die Stelle im Programm >wegnehmen<, die diese vielleicht noch dringender bräuchte. Deshalb war ich durcheinander und habe schließlich ein Bild mit Acrylfarben gemalt, um mich zu sortieren. Das hilft mir in solchen Situationen oft. So konnte ich meine Gedanken klären und habe mich letztendlich zum Programm angemeldet. Später erkannte ich, dass das die richtige Entscheidung war: Ein Kopf ist gut und zwei sind besser. Deshalb möchte ich allen Frauen raten, dass sie sich nicht schämen, um Hilfe zu bitten!“ Als das Mentorinnen-Programm dann startete, „matchte“ die Kontaktstelle Yulia Chepras mit Virginia Müller als Mentorin zu einem Tandem. „Wir hatten von Anfang an viel Spaß miteinander und sind komplett auf einer Wellenlänge“, erinnert sich Virginia Müller. „Wir sind beide sehr zielstrebig und positiv gestimmt. Ihre erste Frage an mich war: Was muss ich tun, um schnell eine Arbeit zu finden? Das war ihr oberstes Ziel.“ Bewerbungen hier laufen ganz anders „Das Üben der Vorstellungsgespräche war sehr hilfreich für mich“, ergänzt Yulia Chepras. Die Mutter einer 15-jährigen Tochter musste sich in Bezug auf den Bewerbungsprozess in Deutschland umstellen. „Wir sind aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland gekommen. Wir möchten, dass unsere Tochter in besseren Verhältnissen aufwächst. Mein Mann ist auch Bauingenieur“, erzählt sie. In den ersten drei Monaten verschickte sie mehr als 20 Bewerbungen – und wurde zu drei Vorstellungsgesprächen eingeladen. Die fanden online statt, was für Yulia Chepras sprachlich schwierig war. Tatsächlich bekam sie auch keine der Stellen. Das Programm hilft mir, die richtige Richtung zu finden „Als ich dann im vergangenen August in die Ukraine in Urlaub gefahren bin, habe ich auf dem Weg dorthin noch schnell eine Bewerbung abgeschickt. Nach drei Tagen erhielt ich einen Anruf und wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das war mein erster persönlicher Vorstellungstermin. Seit September arbeite ich nun in diesem Unternehmen in der Bauberechnung“, berichtet Yulia Chepras begeistert. „Es ist sehr wichtig für mich, mich nützlich zu fühlen! Die drei Jahre ohne Arbeit waren sehr, sehr schwierig für mich. Virginia und das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen haben mich sehr unterstützt. Ich beschreibe das mal mit einem Bild: wenn ich an einer Kreuzung stehe und nicht weiß, ob ich als Nächstes nach links oder nach rechts gehen soll oder geradeaus, dann unterstützt mich Virginia, die richtige Richtung zu finden!“ Was ist, wenn meine Mentee mir unsympathisch ist? Ihre Mentorin hätte gerne selbst so ein Programm gehabt, als sie vor 30 Jahren aus den USA nach Deutschland kam. Deswegen entschied sich die kaufmännische Angestellte – genau wie Yulia Chepras in allerletzter Minute – als Mentorin teilzunehmen. „Vorher hatte ich Zweifel – zwar wollte ich etwas Soziales tun, aber ich habe mich auch gefragt: Was ist, wenn ich meiner Mentee nichts beibringen kann? Was ist, wenn meine Mentee mir unsympathisch ist? Für mich ist sehr wichtig, dass Julia so motiviert ist und auch ehrgeizig. Außerdem waren die Veranstaltungen – wie die Kick-off Veranstaltung – und Angebote der Kontaktstelle für mich ein super Support. Die Kontaktstelle bietet da sehr viel an, wovon wir Mentorinnen profitieren. Und ich habe ihr auch aus meiner eigenen Geschichte erzählt. Ich kann viele ihrer Erfahrungen nachvollziehen, weil ich ja auch aus dem Ausland gekommen bin“, zieht die 54-jährige Bilanz. „Aus dem Mentoring habe ich auch einiges für mich selbst mitgenommen. Beispielsweise ist es eine Bereicherung, zu erfahren, wie es anderen Menschen in anderen Ländern ergeht!“ resümiert Virginia Müller ihr Jahr im Mentorinnen-Programm für Migrantinnen. Nächste Runde: Mentees für 2022 gesucht Wer am Mentorinnen-Programm als Mentee oder Mentorin teilnehmen möchte, Informationen benötigt oder Fragen hat, kann sich an die Leiterin der Kontaktstelle Frau und Beruf Heilbronn-Franken, Simone Rieß, per E-Mail an s.riess@heilbronn-franken.com, wenden. Quelle: WHF GmbH, Abt. Kontaktstelle Frau und Beruf
    Bildquelle: privat, Yulia Chepras
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