• Menü schließen
  •  

    Arbeitsmarktbericht // Februar 2024

    Im Februar ist die Arbeitslosigkeit leicht zurückgeganLeichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar

    Die Situation am Arbeitsmarkt im Februar ist zum einem durch ein ungünstiges konjunkturelles Umfeld und zum anderem durch ungünstige strukturelle Veränderungen im Zuge der ökologischen Transformation, die insbesondere Kfz-Hersteller und -Zulieferer betreffen, gekennzeichnet. Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg bleibt im Februar wie im vorangegangenen Monat unverändert bei 4,2 Prozent. Bei den unter 25-Jährigen steigt die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Der leichte Anstieg der Zahl der Arbeitslosen im Februar auf knapp 269.000 ist auf einen Zuwachs um rund 1.000 Personen im Vergleich zum Vormonat in der Arbeitslosenversicherung zurückzuführen. In der Grundsicherung ging die Zahl der Arbeitslosen um knapp 600 Personen zurück.

    Die konjunkturelle Eintrübung zeigt sich insbesondere in der Industrie, im Baugewerbe und – eng damit verbunden – der Zeitarbeit. Neben der Konjunktur sind es aber auch strukturelle Faktoren, etwa die transformationsbedingten Stellenabbaupläne in der Automotive-Branche, die die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen schmälern. Diese Trends zeigen sich auch in den aktuellen Arbeitsmarktzahlen und haben eine eingeschränkte Dynamik am Arbeitsmarkt zur Folge:

    • Anders als in den vergangenen Jahren im Februar haben aktuell weniger Arbeitslose eine neue Arbeit gefunden als im Vormonat. So haben 16.633 Menschen im Berichtsmonat Februar aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen. Das waren 7,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
    • Der Anstieg der Arbeitslosigkeit konzentriert sich auf den Rechtskreis SGB III und auf Jüngere unter 25 Jahren.
    • Aktuell verlieren häufiger Jüngere und Personen ohnen formalen Berufsabschluss als erste ihren Job. So zeigt sich deutlich ein tendenzieller Anstieg der Zahl an Arbeitslosen ohne Berufsabschluss.

    Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt trifft besonders die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss. Berufliche Qualifizierung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Diese kann in Beschäftigung oder in Zeiten von Arbeitslosigkeit erfolgen. Für 2024 stehen den Arbeitsagenturen ausreichend Fördermittel zur Verfügung. Ich kann alle Weiterbildungsinteressierte dazu ermuntern, sich jederzeit an ihre zuständige Arbeitsagentur zu wenden. Diese beraten und unterstützen gerne.“

    Seit fünf Jahren ermöglicht das Qualifizierungschancengesetz mehr Förderung von Weiterbildung und Qualifizierung Beschäftigter. Das unterstützt Unternehmen bei der Gestaltung des Strukturwandels am Arbeitsmarkt und branchenspezifischer Fachkräfteengpässe. Seit Inkrafttreten des Qualifizierungschancengesetz zum 1.1.2019 ist die Zahl von Beschäftigtenqualifizierungen um knapp 60 Prozent gestiegen. Seit Ende Mai 2020 haben Arbeitslose und Beschäftigte ohne Berufsabschluss grundsätzlich einen Rechtsanspruch auf Förderung der beruflichen Weiterbildung, wenn sie damit einen Berufsabschluss nachholen.

    Entwicklung der Kurzarbeit
    Ein Frühindikator für die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist die Anzeige für Kurzarbeit: Mit den Anzeigen signalisieren die Unternehmen, dass sie mit einem vorübergehenden Rückgang des Arbeitsvolumens von mehr als 10 Prozent für mindestens ein Drittel der Belegschaft rechnen. Im Februar zeigten in Baden-Württemberg 655 Betriebe für 13.428 Beschäftigte Kurzarbeit an (vorläufige Daten, 01.02.2024 bis 25.02.2024, Datenstand 26.02.2024). Im Januar 2024 zeigten 690 Betriebe für 15.939 Beschäftigte Kurzarbeit an.

    Agentur für Arbeit Heilbronn – Stadt- und Landkreis Heilbronn

    Leichte Erholung am Arbeitsmarkt – Rückgang der Arbeitslosigkeit

    „Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Februar ist für unseren Agenturbezirk nicht ungewöhnlich. Aufgrund der schwachen Konjunktur sind wir aber immer noch in schwierigem Fahrwasser. Hinzu kommen strukturelle Herausforderungen wie der Fachkräftemangel. Betriebe die heute ausbilden, sichern sich ihre Fachkräfte von morgen. In Zeiten rückläufiger Bewerberzahlen gilt es, alle Po-tenziale zu nutzen und auch Jugendlichen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht als geeignet erscheinen. Ein Praktikum kann hierbei bei der Entscheidung helfen. Im März beteiligt sich unsere Berufsberatung wieder an der Woche der Ausbildung. Damit wollen wir jungen Menschen, deren Eltern und auch Betrieben die Vorteile und Chancen einer Berufsausbildung aufze-gen“, sagt Manfred Grab, der Leiter der Heilbronner Arbeitsagentur, zur Lage auf dem Arbeitsmarkt.

    Arbeitslosigkeit
    Im Februar ist die Arbeitslosigkeit leicht zurückgegangen. Die Zahl der arbeits-losen Frauen und Männer liegt im Bezirk der Arbeitsagentur Heilbronn bei 12 175. Das sind 73 Personen weniger als vor einem Monat aber 1 751 mehr als im Februar 2023. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 4,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,8 Prozent.

    Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung
    In der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III sind zum Statistiktermin 5 266 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 37 Arbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem An-stieg von 910 Personen.

    Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) ist im Vergleich zum Januar gesunken. Die Jobcenter für den Stadt- und Landkreis Heilbronn verzeichnen 6 909 Arbeitslose. Das sind 110 weniger als im Vormonat aber 841 mehr als vor einem Jahr.

    Arbeitskräftenachfrage
    Von den Betrieben und Verwaltungen werden den Vermittlungsfachkräften in den letzten vier Wochen 529 Arbeitsplätze gemeldet. Das sind 119 mehr als im Januar. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat auf 2 810 (minus 8) gesun-ken. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 420 weniger.

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Heilbronn)

    Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim

    Arbeitsmarkt zeigt sich trotz konjunktureller Durststrecke robust

     Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 12884 gestiegen. Das sind 182 Arbeitslose (1,4 Prozent) mehr als im Januar und 1261 (10,8 Prozent) mehr als im Februar 2023. Die Arbeitslosenquote liegt wie auch im Vormonat bei 3,7 Prozent. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote bei 4,2 Prozent (Januar: 4,2).

    „Die konjunkturelle Durststrecke ist auf dem Arbeitsmarkt zwar zu spüren, doch der Arbeitsmarkt zeigt sich dennoch robust“, so Stefan Schubert, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. Auch mit leicht steigenden Arbeitslosenzahlen sind Arbeitskräfte in vielen Bereichen knapp. „Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel sind kein Widerspruch. Die Engpässe am Arbeitsmarkt wären allerdings ohne Zuwanderung noch größer. Wir brauchen Zuwanderung, denn laut einer IAB-Studie nimmt das Erwerbspersonenpotenzial ohne Zuwanderung bis 2035 um 7,2 Millionen, bis 2060 sogar um insgesamt 16 Millionen Arbeitskräfte ab“, führt Stefan Schubert an.

    Die Suche nach Mitarbeitern hat wieder leicht angezogen. So wurden im Februar 956 neue Arbeitsstellen gemeldet, 466 (95,1 Prozent) mehr als im Januar und 503 (34,5 Prozent) weniger als im Februar 2023. Insgesamt waren 6487 Stellen gemeldet, 411 (6,0 Prozent) weniger als im Januar, 1779 (21,5 Prozent) weniger als im Februar 2023.  

    Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall
    Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote bei 3,9 Prozent (Januar: 3,7 Prozent). Im Februar waren 4527 Menschen arbeitslos gemeldet, 135 (3,1 Prozent) mehr als im Januar und 593 (15,1 Prozent) mehr als im Februar 2023. 1110 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 981 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 341 Stellen gemeldet, 169 (98,3 Prozent) mehr als im Januar und 31,7 Prozent weniger als im Februar 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2375; 13,5 Prozent weniger als im Februar 2023.

    Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis
    Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent (Januar: 3,4 Prozent). Im Februar waren 2394 Menschen arbeitslos gemeldet, 71 (3,1 Prozent) mehr als im Januar und 343 (16,7 Prozent) mehr als im Februar 2023. 553 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 487 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 160 Stellen gemeldet, 99 (162,3 Prozent) mehr als im Januar und 41,8 Prozent weniger als im Februar 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1105; 20,6 Prozent weniger als im Februar 2023.

    Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis
    Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent (Januar: 3,6 Prozent). Im Februar waren 2765 Menschen arbeitslos gemeldet, 27 (1,0 Prozent) mehr als im Januar und 265 (10,6 Prozent) mehr als im Februar 2023. 714 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 692 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 314 Stellen gemeldet, 141 (81,5 Prozent) mehr als im Januar und 32,9 Prozent weniger als im Februar 2023. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1893; 32,3 Prozent weniger als im Februar 2023.

    Die Eckwerte nach Rechtskreisen
    Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 6460 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 6424. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand beträgt 50,1 Prozent.

    Von den 4527 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 2470 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (356 mehr als im Februar 2023). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 2057 Arbeitslose (237 mehr als im Februar 2023).

    Von den 2394 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 1179 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (222 mehr als im Februar 2023). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1215 Arbeitslose (121 mehr als im Februar 2023).

    Von den 2765 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1161 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (18 mehr als im Februar 2023). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1604 Arbeitslose (247 mehr als im Februar 2023).

    (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim)

    Bildergalerie
     
     
     
    Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH | Weipertstraße 8-10 | 74076 Heilbronn | Telefon 0049 - 7131-7669-860
     

    NEWSLETTER

    Immer auf dem neuesten Stand – mit dem Newsletter der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH