Getrag sieht drei makro-ökonomische Treiber für die Automobilentwicklung: Gesellschaftliche Veränderungen inklusive der wachsenden Bevölkerung und der Wohlstandsentwicklung im Osten (Asien), die Globalisierung und die schärferen CO2-Gesetzgebungen. Diese führen auf den Märkten zu drei klaren Trends: Downsizing, Elektrifizierung und Automatisierung. Getrag’s Antwort auf diese Herausforderungen sind modernste Doppelkupplungsgetriebe, die Komfort und Effizienz optimal miteinander verbinden und eine hervorragende Basis für maßgeschneiderte Hybridantriebe sind.
„Automatisierung ist ein typisches Phänomen in entwickelten Märkten. Sie nimmt zu, wenn Wohlstand wächst und der Wunsch nach mehr Komfort entsteht“, sagte Mihir Kotecha, CEO von Getrag, heute in Frankfurt bei der Pressekonferenz des Unternehmens anlässlich der IAA. Automatisierung ist in allen Lebensbereichen ein weltweiter Trend, auch bei Pkws. In Nordamerika und Japan sind automatische Getriebe seit langem etabliert und in China ist eine starke Zunahme der automatischen Getriebe zu beobachten. „Die große Ausnahme war bisher Europa, doch auch hier sehen wir jetzt eine starke Entwicklung hin zu viel mehr Automatikgetrieben. Moderne Automatiktechnologie, insbesondere Doppelkupplungsgetriebetechnologie, sorgt nicht nur für mehr Komfort, sondern hilft auch, CO2-Emissionen und Kraftstoffverbrauch zu senken“, so Kotecha weiter.
Getrag produziert seit 2007 Doppelkupplungsgetriebe an mehreren Standorten in Europa und in Mexiko. Schon heute decken die Powershift Getriebe des Unternehmens Anwendungen vom Kompakt- bis zum Supersportwagen ab. In 2013 laufen die ersten Doppelkupplungsgetriebe in China vom Band, 2016 kommt dort ein weiteres Getriebewerk hinzu, in dem Doppelkupplungsgetriebe für den Kleinwagenbereich gefertigt werden. „China ist ein zentraler Markt für uns“, kommentierte Kotecha die Planzahlen von Getrag. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich bis 2020 die Anzahl seiner Doppelkupplungsgetriebe im Weltmarkt mehr als verdoppeln wird – von heute etwa 1,1 auf mehr als 2,8 Millionen Einheiten pro Jahr, davon wird die Hälfte in China produziert werden. Getrag Doppelkupplungsgetriebe sind mechanisch mindestens so effizient wie Handschaltgetriebe und bieten dabei einen hohen automatischen Schaltkomfort. Das Unternehmen stellt auf der IAA mit den Powershift Getrieben 6DCT150 und 7DCT300 zwei neue Produkte vor, die dank ihrer extrem sparsamen Schalt- und Kupplungsbetätigung sowie einer großen Getriebespreizung die Effizienz optimieren. Sie sind ausgelegt auf den stark wachsenden Markt von Downsizing-Motoren mit Drehmomenten bis zu 170 und 300 Newtonmeter (Nm).
Mit dem HybridDrive 7HDT300 zeigt Getrag ein hybridisiertes Doppelkupplungsgetriebe mit integrierter E-Maschine, mit dem sich kostengünstig Hybridvarianten eines Pkws aufbauen lassen. Das 7HDT300 ist ein flexibles Getriebekonzept, das für einen Mild-Hybrid ebenso geeignet ist wie für einen Voll- oder Plug-in-Hybrid, der auch ein rein elektrisches Fahren erlaubt. Die Unterstützung der E-Maschine ist von 15 bis 75 kW und mehr skalierbar.
Getrag stellt in Frankfurt mit dem 6MTT350 und dem 6MTT480 zudem auch zwei Neuentwicklungen im Handschaltbereich vor. „Natürlich spielt auch das Handschaltergeschäft bei uns nach wie vor eine große Rolle. Moderne Handschaltgetriebe haben aufgrund ihrer Preisvorteile speziell in Schwellenländern nach wie vor ihre Daseinsberechtigung“, sagte Kotecha. Getrag prognostiziert ein Wachstum der eigenen Handschaltgetriebe bis 2020 von heute rund 2,8 Millionen auf circa 4,1 Millionen im Jahr 2020.
„Als Unternehmen mit den Wurzeln in Europa waren wir ein Hersteller von manuellen Getrieben. Doch die Globalisierung und der damit einhergehende Zugang zu neuen Märkten hat das verändert. Mittlerweile wächst unsere Produktion von Doppelkupplungsgetrieben doppelt so schnell wie die der Handschaltgetriebe. Unser Portfolio wird also immer automatischer“, schlussfolgerte Kotecha.
Quelle: Getrag International GmbH, Vera Münch vom 11.09.2013
Bildquelle: Getrag International GmbH
Getrag: Automatik auf dem Vormarsch
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