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    Weinbauverband Württemberg schlägt Alarm

    Weinbauverband Württemberg schlägt Alarm
    Hohl: Terrassierter Steillagen-Weinbau steht kurz vor dem Aus
    Der terrassierte Steillagen-Weinbau in Württemberg steht kurz vor dem Aus. Präsident Hermann Hohl schlug bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz des Weinbauverbandes Württemberg am Freitag (24.1.2014) in Lauffen Alarm. Die Entwicklung sei „dramatisch“, das Bewusstsein für die Folgen des Wegfalls des Weinbaus in Steillagen für die Kulturlandschaft, den Tourismus und die nachgeordneten Bereichen wie Gastronomie nicht vorhanden. Scharf kritisierte Hohl die Politik auch im Land Baden-Württemberg: „Wir haben es satt, uns ständig mit Sonntagsreden und der Hinhaltepolitik von Politikern auseinanderzusetzen, die es dann bei  Lippenbekenntnissen belassen. Es sind genug Worte gewechselt. Jetzt müssen Taten folgen.“ Noch immer gebe es nicht die notwendigen Bewirtschaftungs-Beihilfen im Interesse des Steillagen-Erhalts. Die am Neckar und seine Nebenflüssen stark verbreitete Weinbaulandschaft erfordert einen bis Fünffachen Arbeitsaufwand als ein „Normal“-Weinberg. Das lasse sich über den Weinverkauf nicht mehr finanzieren. Auch Vorstandvorsitzender Ulrich Maile von der Lauffener Weingärtner eG, die sich mit  über 110 von 850 ha als größte Steillagen-Weinbaugemeinde in Württemberg betonte: „Wir sind sehr enttäuscht von der Politik.“ Die Weingärtner würden letztlich „mit den Füßen abstimmen“, ob Steillagen-Weinbau noch machbar sei.  Für Hohl haben die Steillagen einen „historischen, ökonomischen und ökologischen Wert“ für die Gesellschaft. Den soll jetzt eine von den Weinbauverbänden Baden, Franken und Württemberg angeregte Studie ermitteln. Hohls Appell ging auch an die Kommunen und die Bevölkerung, sich mit Demonstrationen „als letztem Mittel“ für den Erhalt der Steillagen einzusetzen: „Es muss ein gesellschaftliches Interesse dahinter stehen.“ WVW-Geschäftsführer Werner Bader: „Wir haben die Chinesische Mauer in Württemberg und nutzen ihre Attraktivität nicht.“ Württemberg gegen Rebflächen-Streuregelung Präsident Hohl kündigte an, dass der Weinbauverband Württemberg bei einer Klausur am 20. Februar die künftigen Kriterien für die Anwendung des europäischen Autorisierungssystems festlegen werden. Es ersetzt den von der EU vorgesehenen Anbaustopp durch eine Neuanpflanzungsrechte-Regelung, die in Deutschland 0,5 % der vorhandenen Fläche und pro Jahr umfassen. Für Württemberg sind das 50 Hektar. Hohl sprach sich gegen eine „Streuregelung“ und für im räumlichen Zusammenhang stehende „geschlossene Rebflächen“ aus. „Positive Preispolitik dringend notwendig“ Im Blick auf den „kleinen, aber qualitativ sehr guten“ Weinernte 2013 mit 97,5 Millionen Litern Mostertrag (2012: 114 Millionen Liter) setzte Hohl nach vier schwachen Jahrgängen für die Betriebe auf eine gutes Jahr 2014, dessen Auftakt aber von „ganz schwierigen“ Witterungsverhältnissen gekennzeichnet sei. Ein weiterer Problemjahrgang bringe Betriebe „ins Wanken“, zumal eine „positive Preispolitik“ schwer durchsetzbar sei. Sie sei aber im Blick auch auf die Zukunftschancen der Jungwinzer „dringend notwendig“.                                                                                                                 Weinbauverband Württemberg baut Service aus Der Weinbauverband Württemberg wird den Service für seine Mitglieder in verschiedene Richtungen ausbauen, kündigte Geschäftsführer Werner Bader an. Auch die Württemberger Jungwinzerinitiative Wein.Im.Puls werde unter anderem mit der 3. Wein.Im.Puls-Party verstärkt an die Öffentlichkeit treten. Eine Bachelor-Arbeit des Fachbereichs Weinbetriebswirtschaft der Hochschule Heilbronn wird die Zukunft der Landesweinprämierung untersuchen. Zusammen mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg wird ein weinspezifischer Ausbildungsgang im Bereich Food Management entwickelt. Württemberg: Wein und Tourismus Schwerpunkt in 2014 Ulrich-M. Breutner kündigte als Geschäftsführer der Weininstitut Württemberg GmbH mit dem Weinbauverband als Mehrheitsgesellschafter zahlreiche Aktivitäten in den klassischen Bereichen Baden-Württemberg Classics in Duisburg, Dresden, Berlin und München, die im letzten Jahr insgesamt 15000 Besucher hatten, und bei den Themen zertifizierte Weinfeste (zurzeit 12), zertifizierte Besenwirtschaften (zurzeit 19), Haus der Baden-Württemberger Weine (zurzeit 96), Weinerlebnisführer und Weindozenten sowie Wein-Wege an. Der 350 Kilometer lange Württemberger Weinradweg wird 2014 eröffnet. Er ist zusammen mit dem über 25 Jahre bestehenden Weinwanderweg und der Württemberger Weinstraße laut Breutner „Kern der Vermarktungskompetenz zum Thema Wein und Tourismus“. Dieses Thema wird Württemberg am 23. März 2014 auch auf der Weltmesse ProWein in Düsseldorf präsentieren. Im Oktober wird das Zehnjährige der neuen Weinstraße im Freizeitpark Tripsdrill gefeiert, wo sie 2004 eröffnet wurde. Quelle: Weinbauverband Württemberg, Gerhard Schwinghammer vom 24.01.2014
     
     
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